Montag, 15. Dezember 2008

Die Suche nach dem Yeti in den Anden von Santiago de Chile

Hola,

Como estamos? Es gibt viel zu berichten und wenig Zeit. Nachdem meine Freundin leider wieder nach Hause geflogen ist, ist Oli bei mir eingetroffen. Er hat sich letzte Woche nach El Calafatte aufgemacht um die Gletscher zu entdecken. Leider hat er den Yeti nicht gefunden. Daher sind wir das letzte Wochenende zusammen mit Julia und Julia (ja zwei Julias) nach Santiago geflogen um Simone und Christiane zu besuchen.
Freitagabend angekommen haben wir den Abend erst mal mit Corona trinken im Pool auf dem Dach von Christianes Wohnung ausklingen lassen. Danach hatte Christiane leider den falschen Schlüssel von der Wohnung dabei und ich musste mal eben über den Balkon des Nachbarn im 5.Stock zu ihrem Balkon rüber klettern um die Türe von innen zu öffnen.
Samstag haben wir einen Trip in die Anden unternommen. Das sind diese Erhebungen die sich von Norden nach Süden durch Südamerika ziehen und da die zufällig Lust und Zeit hatten in der Nähe von Santiago vorbei zu kommen, haben wir uns gedacht, dann schau wir doch mal was es dort alles so gibt. Gegeben hat es tatsächlich ziemlich viel. Nicht zu erwarten ziemlich hohe Berge :-) und sogar einen Fluss.



Denn haben wir doch gleich mal genutzt und sind ihm mit einem Schlauchboot hinunter gefahren. War ziemlich lustig und nass sind wir auch geworden. Ziemlich kalt dieses Gebirgswasser.
Anschließend haben wir uns ein paar Pferde geschnappt und sind mit ihnen die Anden hoch geritten, da Oli unbedingt noch den Yeti sehen wollte und ich meinte, vielleicht rennt er ja hier irgendwo rum. Also rauf aufs Pferd und ab die Anden hoch. Mann war ich froh, dass ich dies nicht laufen musste, war nicht gerade ein leicht begehbarer Weg. Oben angekommen haben wir auch kurz den Yeti erblickt und ich hab mein Pferdchen angewiesen mal zu galoppieren ( gut das ich neben einem Reiterhof aufgewachsen bin und somit wenigstens die Grundkenntnisse des Reiten noch inne habe), leider hatten wir Touripferdchen und ich habe es nur kurz geschafft mein Pferdchen zum Galoppieren zu bringen, bevor es wieder entschieden hat etwas gemütlicher zu laufen. Somit ist auch der Yeti entkommen und Oli war ziemlich traurig darüber. Oli’s Pferd hat den Yeti nicht mal gesehen, da es die ganze Zeit mit Fressen beschäftigt war. Nachdem wir dann wieder die Aden hinunter geritten sind und zurück in Santiago waren, sind wir abends noch chilenisch Essen gegangen. Allerdings konnte das Essen nicht überzeugen und liegt weit hinter dem von Argentinien. Dafür war der Alkohol im Club recht gut, so dass ich ziemlich schnell wieder viel Spaß hatte. Sonntags haben wir noch Santiago erkundet, sind vor einem verschlossenen Starbucks gestanden und haben auf dem Hügel in Santiago ein Erdinger Weißbier getrunken.
Im Großen und Ganzen ein sehr gelungenes und lustiges Wochenende. Dank gilt den Mädels die uns aufgenommen haben.

Ich wünsch euch allen noch schöne Weihnachten und einen guten Rutsch. Ich habe beschlossen Weihnachten in den Bergen von Peru zu verbringen und werde mit Roland, Andreas, Julia und Corinna mich auf die Suche nach dem Yeti machen. Ich habe einen Tipp bekommen, dass er sich in Machhu Piccu versteckt hat.
Ihr werdet nächstes Jahr wieder von mir hören und falls nicht, bin ich entweder vom Berg gefallen oder der Yeti hat mich gefressen.


Liebe Grüße und ein Frohes Fest
Chris

Dienstag, 2. Dezember 2008

Eine Woche Urlaub in Puerto Madryn und Rio de Janeiro

Hallo zusammen,

1 Woche Urlaub hab ich nun hinter mir und es war ein sehr schöne erholsame Zeit. Meine Freundin ist letzte Woche angereist und gemeinsam haben wir Puerto Madryn und Rio de Janeiro erkundet. Los ging es vorletzten Samstagabend mit einer kleinen Busreise von 18 Stunden von Buenos Aires in den Süden von Argentinien nach Puerto Madryn. Dort ist derzeit noch Walsaison und die Wale paaren sich in der Bucht vor Puerto Madryn. Die Busfahrt war für die Dauer eigentlich in Ordnung. Wir hatten einen Schlafbus gemietet und ich konnte sogar einigermaßen Schlafen. Wir sind in einem tollen Hostel in Puerto Madryn untergekommen, welches von einem irisch-stämmischen Argentinier geführt wurde. Ganz nett der Kerl und am Sonntagabend gab es auch gleich mal Marzena’s erstes argentinisches Barbecue im Hostel. Zu einem Spottpreis haben wir Unmengen vom Fleisch bekommen, welches köstlich schmeckte.

Ich habe es zwar schon mehrmals erwähnt, aber das Rind schmeckt hier einfach vorzüglich. Kein Vergleich zu Deutschland.
Am Montag haben wir dann die lang ersehnte Waltour gemacht. Mit dem Schiffchen ging es raus aufs offene Meer, wo wir tatsächlich richtige Wale gesehen haben. (Leider nur von oben und manchmal auch die Schwanzfloße. Ein kompletter Sprung eines Wales blieb uns verwehrt. Ich dachte eigentlich, dass ich mit den Walen tauchen kann, aber dies ist leider verboten. Es war dennoch sehr aufregend diese gewaltigen Tiere in freier Natur zu sehen. Weiter ging es danach zu einer großen Seelöwenkolonie die am Strand von Pennisuela Valdes, so heißt diese Naturschutzgebiet, gemütlich seine Zeit verbringt. Im März kommen an diese Stelle Orcas um die Seelöwenbabies durch die sogenannte „Strandung“ zu fressen. Dies eine der zwei einzigen Plätze auf der Welt (in Südafrika ist der Andere) wo man Orcas beim „Stranden“ zusehen kann. Daher werde ich vermutlich noch mal im März hin fahren. Die Seelöwen liegen sonst den ganzen Tag faul am Strand rum und schauen so um sich was es so gibt. Es ist erlaubt mit den Seelöwen zu tauchen, allerdings recht teuer. Aus Zeitgründen habe ich dies nicht gemacht, eventuell werde ich dies im März machen wenn ich noch mal komme. Danach haben wir noch eine kleine Pinguinkolonie besucht, allerdings waren die nicht so aufregend wenn ich es mit der Pinguinkolonie vergleiche, die wir einen Tag später sehen sollten. Abends sind wir in ein Fischrestaurant gegangen, welches uns der Guide empfohlen hatte. Beiläufig sei erwähnt, dass ich kein Fisch mag, aber Marzena wollte da hin. Ich hoffte, dass es dort auch noch etwas anderes gibt wurde aber schnell enttäuscht. Nachdem wir uns dann durch die spanische Karte gewühlt haben und mit Wörterbuch was essbares gefunden haben, teilte uns der Kellner mit nachdem wir dies dann bestellt hatten, das dies doch bisher nur die Vorspeise wäre und was wir denn als Hauptspeise essen wollen. Letztendlich habe wir eine große Menge an Essen bestellt und es war auch etwas Essbares für mich dabei.
Am Dienstag ging es dann zu dieser besagten Pinguinkolonie, welche übrigens die größte Kolonie von freilebenden Pinguinen in der südlichen Hemisphäre ist (immer diese Rekorde, Tsss, tsss). Diese Jungs richtig putzig. Marzena liebt Pinguine und hat sich dementsprechend gut amüsiert. Sie lassen sich nahezu anfassen und laufen überall herum, besser gesagt liefen wir eher bei den Pinguinen rum.
In jedem Loch brüten die Pinguine ihre Eier aus und wir haben auch frisch geschlüpfte Babypinguine zu Gesicht bekommen. Einmal habe ich mich mal neben einen Pinguin gekniet um ein Foto zu machen, als ich meinen Finger ausstreckte, schaute er zu mir rüber als wollte er mal rein beißen. Dann ist ein weiterer Pinguin einfach zwischen mir und dem anderen Pinguin vorbei marschiert völlig unbeeindruckt von meiner Präsenz. Schon lustig diese Kerlchen. Aber leider haben die auch nicht mein Spanisch verstanden. Nach der ausgiebigen Tour bei den Pinguinen haben wir uns in nach einer längeren Busfahrt wieder auf einem kleinen Boot wiedergefunden. Diesmal haben uns die kleinsten Delphine der Welt angeschaut. Sie sind gerade mal ein bisschen mehr als ein Meter groß und sind schwarz-weiß gestreift. Sie werden auch die Pandadelphine genannt. Sehr flinke und putzige Kerlchen. Es war sehr schwer von ihnen ein Foto zu machen, da sie blitzschnell wieder weg waren. Ein paar habe ich schon hin bekommen. Danach ging es wieder mit Bus zurück nach Buenos Aires. Dieses Mal war der Bus leider nicht so komfortabel, da die gute Klasse schon ausgebucht war. Auch haben wir viel länger zurück gebraucht. Wir waren auf dem Rückweg ca. 22 Stunden im Bus, bevor wir in Buenos Aires eingetroffen sind.

Am Donnerstag ging es dann weiter nach Rio de Janeiro, dieses Mal mit dem Flugzeug, da wir bereits genug hatten vom Busreisen.
In Rio angekommen, hatten wir ziemlich Pech mit dem Wetter. Es war die ganze Zeit bewölkt und nebelig und hat teilweise auch geregnet. Am ersten Tag sind wir noch zur Copacabana gefahren, aber von Menschenmaßen war dort weit und breit nichts zu sehen. Abends haben wir uns mit Guillaume getroffen, welcher derzeit auf Delegation in Rio ist und sind in eine brasilianische Bar zum Afterwork gegangen. Ich muss schon sagen, der Caipirinha in Rio schmeckt schon ziemlich gut.
Am ersten Tag in Rio gings hoch zum Berg, welcher die Christusstatue beherbergt. Leider war es so nebelig, dass wir vom Berg aus die Stadt nicht sehen konnten und häufig auch die Statue verdeckt war. Etwas enttäuschend sind wir wieder runter gefahren. Dann hat es auch noch zu Regen angefangen und da während es regnet die Preise für einen Schirm oder Poncho drastisch in Brasilien ansteigen mussten wir auch noch ein kleines Vermögen bezahlen um zwei Ponchos zu bekommen. Später sind wir dann in den Botanischen Garten gegangen. Welcher wirklich sehr schön war und glaubt mir, ich habe schon viele Botanische Gärten gesehen. Während meiner Zeit in Australien war ich mit meinem Kumpel unterwegs, welcher Agrarbiologe ist und er hat mich in jeden Botanischen Garten geschleift den Australien besitzt und diese dann auch immer bis aufs kleinste Detail erkundet und fotografiert. Andi, der in Garten in Rio hätte dir sehr gefallen.
Am Samstag ging es mit der ältesten Straßenbahn von Rio durch das Viertel Santa Terese. Sehr nahe an dem Viertel sind auch einige Fafelas. Diese findet man auch auf jeder Seite der Autobahn auf dem Weg zum Flughafen und es kann schon mal vorkommen, dass die Autobahn zum Flughafen abends gesperrt wird, weil es Schiessereien über die Autobahn zwischen den Fafelas gibt. Abends sind wir dann auf den Zuckerhut gefahren und hatten da mehr Glück mit der Aussicht. Der Neben war nur noch in den höheren Bergen etwas hinter Downtown von Rio, so dass ich tolle Fotos machen konnte. Kurzzeitig ist die Christus Statue auch aus dem Nebel aufgetaucht und mit der nächtlichen Beleuchtung hat dies richtig phänomenal ausgesehen, aber seht selbst:

Anschließend haben wir uns mit Guillaume zum essen getroffen und sind in ein typisch brasilianisches Restaurant, welches auch für deutsche Verhältnisse recht teuer war, gegangen. Dort gab es soviel Fleisch wie wir wollten, welches immer direkt am Tisch mit einem Spieß serviert wurde.


Die Kellner kommen solange an deinen Tisch mit verschiedenen Fleischsorten bis du entweder platzt oder doch noch rechtzeitig das kleine Schildchen rum drehst auf dem steht: „No, thanks“. Dies wäre ein tolles Erlebnis für meinen Teller gewesen, denn ich aber in Buenos Aires gelassen hatte, da ich befürchtete das er mir in Rio abhanden kommt und ich will ja schließlich nicht meinen einzigen Gesprächpartner im Büro verlieren ;-)
Sonntag gings dann leider wieder zurück nach Buenos Aires. Marzena ist noch bis Ende der Woche da und geht fleißig shoppen in Buenos Aires bis Oli dann am Samstag für 2 Wochen vorbei schaut,


Wer sich jetzt fragt, ob ich zuviel Zeit habe solch ein Bericht zu schreiben, dem antworte ich: „Was sonst soll ich in meiner Mittagspause machen“. Ich hoffe auch mal wieder was von euch zu hören und auf mehrfaches Nachfragen habe ich beschlossen ein Exportbusiness zu eröffnen, welches euch allen die Möglichkeit gibt Verwandte von meinen Teller zu kaufen um euch während eurer Mittagspause das Spanisch bei zu bringen. Sehr effizient kann ich wirklich empfehlen.

Zum Schluß noch an paar spezielle Grüße:
@Andi: Wie gehts dir?
@Jenny: Lebst du noch?
@Oli: Hat ja lange gebraucht bis dein Blog wieder was Neues her gab.
@Tobi: Ich amüsiere mich köstlich über deine Geschichten in den Staaten
@Roger: Arbeite nicht soviel und Gies mir meine Blumen ;-)
@Sebastian, Patrick, Martin: Ich hoffe ihr seit noch gut auf in Thailand, nachdem was da dort derzeit ab geht.
@Caro: Hoffentlich haben die Alligatoren nicht deinen rosa Schal gegessen
@Johannes: Du bist ja jedes Wochenende auf reisen laut deinem Blog ;-) Wir haben auch Chlor im Trinkwasser
@Helmar, Melanie: Ich würde gerne mit kommen zum Christkindlesmarkt. Trinkt einen Glühwein für mich mit.
@Christine: Arbeite nicht soviel in deiner neuen Station
@meine Tante Gabi: Danke für die Grüße

Dienstag, 18. November 2008

Besuch in Buenos Aires

Hallo,
ja ich bin immer noch in Buenos Aires. Ich weiß ziemlich öde aber dafür werde ich am Wochenende mich für eine Woche von hier absetzen. Ich fahr mit meiner Freundin, die am Freitag kommt ( freu mich schon), nach Puerto Madryn südlich von Buenos Aires fahren. Dort ist derzeit Wale Saison und wir können uns dort Blauwale und Orcas anschauen. Danach gehts weiter nach Rio de Janeiro.
Aber nun mal zum letzten Wochenende. Ich hatte netten Besuch von einer SGP Kollegin aus Santiago de Chile. Simone und ich machten also übers Wochenende Buenos Aires unsicher. Inzwischen ist auch noch eine Infojahrlerin, die Julia, in Buenos Aires angekommen und hat mich kontaktiert, so dass wir am Samstag Abend zusammen in einen Club gegangen sind.
Aber jetzt mal der Reihe nach. Samstag habe ich mit Simone Sightseeing durch Buenos Aires gemacht und dabei die üblichen Punkte wie Plaza de Mayo (Regierungsgebäude), den Kongress, den berühmten Friedhof von Ricoleta, auf dem unter anderem auch das Grab von Evita ist.

Außerdem habe ich Simone in die tolle Rindfleischkultur eingeführt. Ich muss schon sagen, dass das Rind hier in keiner Weise mit dem in Deutschland zu vergleichen ist. Die Würzen es nur mit Salz aber es schmeckt einfach um vieles besser als in Deutschland. Ich könnte die ganze Zeit nur Steak essen, was ich auch meistens tue :-). Hier gibt es Unmengen von verschiedenem Fleisch und sogar Restaurants bei denen man ein Abbild einer Kuh bekommt und dann zeigen kann, welches Stück der Kuh man gerne verdrücken möchte. Das durchaus offensichtlich ist, dass das Fleisch immer auf einem Teller serviert wird. Dadurch habe ich bereits eine Menge von verschiedenen Tellern kennen gelernt. Bisher sprach aber keiner Englisch oder Deutsch mit mir und nach der üblichen Frage wie er denn heißt, war meine Kommunikation mit meinem Teller schon vorbei. Somit bleibt mir nichts anderes übrig und ich muss mein Spanisch weiter verbessern. Zum Glück war Simone dieses Wochenende dabei und sie beherrscht Spanisch perfekt, so dass sie sich fließend mit jedem Teller unterhalten konnte und mir etwas aus deren Leben erzählen konnte. Sehr interessant sag ich euch. Samstag Abend bin ich dann mit Simone, Julia und mit Kollegen von ihr in einen Club gegangen. War sehr lustig dort und wir haben ziemlich lange ausgehalten.
Am Sonntag stand dann weiter Sightseeing auf dem Programm. Ich bin zuerst mit Simone nach La Boca gefahren, wo auch das Stadion von Boca Juniors steht. Da dort mittags ein Spiel statt finden sollte, war alles abgesperrt und ziemlich viel Leute unterwegs. Danach sind wier zusammen mit Julia auf den Straßenmarkt nach San Telmo gefahren, wo man jede Menge Schrott kaufen kann. Nach mehreren Stunden durch Buenos Aires spazieren, haben wir das Wochenende dann gemütlich mit einem Spaziergang am Hafen ausklingen lassen. Dort habe ich auch eine sehr interessante Bar entdeckt, die ich demnächst mal besuchen werde. Spätestens wenn Oli oder Roland mich besuchen kommen.

Dann machts mal gut und lasst was von euch hören. Ich hab neue Bilder im Album Buenos Aires eingefügt. Außerdem dürft ihr mich gerne auch anrufen, nur keine Scheu ich werde euch schon nicht auf Spanisch vollquatschen.

Liebe Grüße
Chris

Freitag, 7. November 2008

Rocking Buenos Aires


Nun bin ich schon ein paar Tage hier und Buenos Aires ist eine sehr vielfältige Stadt, in der es nicht immer einfach ist zu recht zu kommen. Letzes Wochenende war ich beispielsweise ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Unter anderem brauchte ich eine Mehrfachsteckdose um meinen Fernseher und kürzlich ergatterten WLan Router zu betreiben. Ich dachte sowas banales müsste ich eigentlich in jedem Elektrogeschäft, Haushaltwarenladen oder größeren Supermarkt bekommen. Nach meiner mehrstündigen Shoppingtour durch Buenos Aires, bei der ich alles mögliche fand, blieb mir die Mehrfachsteckdose leider verwehrt. Ich bin in allen möglichen Läden gewesen, aber keiner hat sowas. Sie wollten mir alles verkaufen, nur keine Mehrfachsteckdose. Ich hätte Lasterweise Kühlschränke, Waschmaschinen, Computer etc. kaufen können, nur nicht das was ich eigentlich wollte. Nach mehreren Stunden habe ich die Suche aufgegeben. Zeitweise fragte ich mich ob ich nicht selbst einen Mehrfachsteckdosenhandel eröffnen sollte, das Angebot dazu scheint es ja bisher nicht zu geben. Letztendlich hat mir eine Kollegin eine Mehrfachsteckdose aus einem größeren Baumarkt mitgebracht.
Eine weitere Besonderheit dieser Stadt ist, dass jeden morgen die Leute ihren Gehsteig vor ihrer Haustür mit dem Wasserschlauch abspritzen, so dass ich mir jeden morgen auf dem Weg zum Bus vorkomme als würde ich durch Venedig spazieren. Vermutlich machen die das alle, weil es viele Hunde in Buenos Aires gibt und diese überall ihre Notdurft verrichten, so dass die Gehsteige voll sind mit Hundekode.
Mir ist außerdem aufgefallen, dass jede Nacht Kartonagensammler durch die Stadt ziehen und alle Kartonagen einsammeln und dies die ganze Nacht durch. Diese Menschen kommen aus den armen Vororten von Buenos Aires und sammeln die Kartonagen und bringen diese anschließend zu einen Verwertungsstelle, wofür sie dort etwas Geld bekommen. So finanzieren sie sich unter anderem ihr tägliches Leben.
Was eine recht unangenehme Eigenart der Argentinier ist, ist dass sie nie vor 22 Uhr abends essen gehen und das die Restaurants somit auch sehr spät öffnen bzw. man in der Küche vor 21 Uhr noch nichts warmes bekommt. Auch die Clubszene in Buenos Aires ist sehr gewöhnungsbedürftig. Hier geht niemand vor 2 bzw. 3 Uhr nachts in einen Club. Das wiederrum bedeutet, dass die Nächte hier lang, sehr lang sind. Als ich letztes Wochenende um 4 Uhr 30 heim wollte, sagte mein Kollege zu mir, warum ich denn schon gehen will, es ist doch gerade mal halb 5. Die Parties gehen hier wirklich bis morgens um 8 teilweise 10 Uhr, dann geht man manchmal noch zusammen frühstücken und jeder geht dann nach hause. Ob ich mich daran gewöhnen kann? Vielleicht muss ich abends um 8 Uhr ins Bett gehen und dann wieder nachts um 2 Uhr aufstehen um Party zu machen. Irgendwie eien seltsame Vorstellung.
Dieses Wochenende werde ich am firmeninternen Fußballturnier teil nehmen und dennen Jungs mal zeigen, warum wir die Argentinier bei der letzten Weltmeisterschaft aus dem Turnier hinaus gekickt haben. Gurndsätzlich ist Fußball hier eine Religion. Ich versuche noch an Karten zu kommen um mir bald mal die Boca Juniors live in Buenos Aires anschauen kann.
Ich bin nun auch in mein Appartment eingezogen und hab einen phantastischen Blick über Buenos Aires vom 13.Stock meines Appartment, welches mittem im Herzen Buenos Aires im Stadteil Palermo (siehe Bilder) liegt.
Inzwischen macht auch mein Spanisch fortschritte, zwar nur gering aber immerhin. Ich kann meine Teller nun schon fragen, wie er denn heißt, krieg dann zwar immer nur die plumpe Antwort "Teller", aber ich bin zuversichtlich, dass sich dies bald ändert.

Ach ja und ich habe nun auch eine Handy und Festnetznummer, somit hoffe ich mal was von euch zu hören. Also ruft mich an. Ich bin gegenüber deutscher Zeit 3 Stunden zurück.

Phone: 005491148339431
Mobile: 005491133013452

Gruß
Chris

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Montevideo


Hallo,
am Wochenende war ich zusammen mit Christine in Montevideo - Uruguay. Wir sind mit der Fähre von Buenos Aires nach Colonia und dann mit dem Bus nach Montevideo gefahren. In vielen Reisefüher steht folgendes über Montevideo: "Montevideo ist für viele Südamerikatravler das Reiseziel schlechthin - die Stadt ist einerseits klein genug für Fußmärsche aber andererseits auch groß genug, um architektonische Leckerbissen und ein turbulentes Nachtleben zu haben." Dementsprechend waren unsere Erwartungen recht hoch was Montevideo anging. Als wir dann Samstag dort ankamen, bot sich uns ein Bild, welches einer Geisterstadt gleich kam. Die Stadt war klein, ja sehr klein und komplett tot. Ein paar wehende Heuballen durch die Straßen hätten das Bild noch perfekt gemacht. An einem Samstagnachmittag war so gut wie niemand auf der Straße und alle Geschäfte hatten zu. Auch kaum Autos waren unterwegs, so konnten wir Problemlos auf der Straße spazieren. Auch von den heiß ersehnten architektonischen Leckerbissen konnten wir nicht wirklich entdecken. Eher Häuser die Aussahen wie zu Zeiten des Sozialismuses. So sind Christine und ich ein paar Stunden umher gewandert auf der Suche nach etwas spektakulärem. Leider ist uns dies bis auf Kleinigkeiten verwehrt geblieben. Also sind wir dann gegen Abend zurück ins Hotel und da die Stadt den ganzen Tag über komplett tot war, hatten wir kaum Hoffnung, dass das Nachtleben hier überzeugen würde. Also haben wir sicherheitshalber mla eine Flasche Wein gekauft. Diese haben wir dann auch im Hostel zusammen mit einem Schotten und zwei weiteren Flaschen leer gemacht. Die folgende Nacht war leider auch nicht angenehm, da wir von Heerscharen von Moskitos überfallen wurden und ich nun aussehe wie ein Steuselkuchen. Am Sonntag sind wir dann noch über einen Markt spaziert und haben unser Rückfahrticket geändert um etwas früher der so hoch gepriesenen Hauptstadt Montevideos den Rücken zu kehren. Trotz allem hatten wir unser Spaß, da wir es kaum glauben konnten, dass in einer Hauptstadt so der Hund vergraben ist.
Ansonsten gibt es noch ein paar Neuigkeiten von meinem Teller. Ich habe die Grüße von euch an ihn ausgerichtet und langsam fängt er doch an ein paar Brocken in Spanisch mit mir zu reden. Er ist halt ein sehr schüchterner Teller und da ich ihn jeden Tag mit dem Messer bearbeite, kann ich seine anfängliche Zurückhaltung durchaus verstehen. Aber ich bin guter Dinge, dass wir uns bald so richtig anfreunden.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Meine ersten Tage bei der Arbeit

Hallo,

ich habe es tatsächlich geschafft bisher jeden Tag in der Arbeit zu sein, wobei dies wohlgemerkt nicht gerade sehr einfach ist. Ich brauche zur Arbeit täglich nur für die Hinfahrt 1,5 Stunden. Da das Siemens Werk etwas außerhalb von Buenos Aires ist und das Bussystem ist hier auch alles andere als trivial. Grundsätzlich gibt es mal keine Abfahrszeiten, sondern der Bus kommt einfach irgendwann. Welche Routen wohin fahren waren mir anfangs auch ein Rätsel. Bis ich raus bekommen habe, dass ich mir ein kleines Heftchen kaufen kann, indem alle Busse aufgelistet sind. Dort sucht man seinen Standort raus und in jedem Quadranten gibt es dann ein paar Busse die dort ab fahren. Danach sucht man sich seinen Zielort auf der Karte und schaut ob in diesem Quadranten eine der Busrouten ankommt, welche im Startpunkt in aufgelistet sind. Wenn ja muss man nur noch die Bushaltestelle finden, die natürlich nicht auf der Karte eingezeichnet ist, sondern nur in welcher Straße sie liegt.
Wenn im Zielort allerdings keine der Bus Routen stehen die beim Startpunkt aufgelistet sind, dann muss man im Quadranten daneben schauen bis man irgendwann mal eine Route findet. Da Buenos Aires eine Stadt mit 14 Millionen Einwohner ist gibt es eine Unmenge von Bus Routen und viele Seiten in meinen Heftchen, welche Kartenausschnitte von Buenos Aires darstellen. Im Großen und Ganzen recht komplizierter Scheiss. Zumindest habe ich meinen Bus zur Arbeit nach langem suchen ausfindig gemacht und mit dem kann ich jetzt jeden Tag in die Arbeit fahren.

In der Arbeit geht es ziemlich chaotisch zu. Richtige Abläufe gibt es hier nicht wirklich. Die Kollegen reden viel miteinander und trinken immer Matte (argentinisches Nationalgetränk. Schmeckt etwas wie schwarzer Tee). Auch das Englisch lässt von den meisten Kollegen zu wünschen übrig und leider ist mein Spanisch derzeit noch sehr mager. Manche Kollegen sprechen sogar ein paar Brocken deutsch. Zumindest ist das Essen in der Kantine umsonst (das freut mich als Schwabe. Wie nicht anders zu erwarten gibt es hier jeden Tag Fleisch. Heute gab es Fleisch mit Pizza Belag oben drauf oder so ähnlich. Bisher war soweit alles Essbar, nur die Soße vermisse ich sehr oft - bin doch noch im Herzen Schwabe. Ansonsten habe ich leider noch nicht viel von Buenos Aires gesehen, da ich abends immer spät nach hause komme und mich dann auch nicht mehr aufraffen kann etwas zu unternehmen. Allerdings ist mir der Verkehr hier schon bestens vertraut. Um es mal kurz zu sagen, es gibt immer Stau und die fahren total rücksichtlos. Das Straßenbild wird hauptsächlich von alten und sehr kleinen Autos wie Opel Corsa, Citröen, Alfa Romeo etc. geprägt. Auch die Busse sind sehr alt und überall stinkt es nach Abgasse. Eine Umweltplakate würde hier mal kurzerhand alle Autos von der Straße verbannen.

Derzeit wohne ich leider immer noch im Hotel, da die Argentininer nicht wirklich flott sind und nicht wissen wie sie mir denn nun meine Miete auszahlen können. Außerdem gibt es noch einige andere Probleme, aber darüber will ich mich hier jetzt nicht auslassen. Dies würde den Rahmen des Blogs sprengen.

Im Großen und Ganzen gefällt es mir recht gut hier und ich hoffe das ich mein Spanisch auf Vordermann bringen um mich auch mal mit den Kollegen zu unterhalten und nicht immer in der Mittagspause auf meinen Teller zu starren und mich zu fragen, ob er wohl eines Tages mit mir reden wird, wenn ich nur fest daran glaube.

Am Wochenende werde ich mich zusammen mit Christine erst mal nach Montevideo in Uruguay aufmachen und euch davon nächste Woche berichten.

Ach ja bevor ich es vergesse, hier ist derzeit Frühling so um die 25 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Nicht das ich euch neidisch machen will ;-)



Übrigens könnt ihr auch auf dieser Webseite zum Ende von jedem Beitrag Kommentare hinzufügen, damit ich mir nicht ganz wie in meiner Mittagspause fühlen, in der ich ein Monolog mit meinem Teller halte.





Beste Grüße



Chris

Sonntag, 19. Oktober 2008

Endlich da !!!


Ich glaub es selbst nicht, aber ich habe es doch endlich nach Buenos Aires geschafft. Wobei der Zeitplan sehr eng war und alles zu platzen drohte. Ich hatte einen Flug am letzten Freitag. Vorletzten Freitag hat Argentinen erst gesagt, dass die Visa Unterlagen nun fertig sind und ans Konsulat nach Frankfurt geschickt werden können. Dort hatte ich einen Termin am Mittwoch. Per Express wurden die Unterlagen nach Frankfurt geschickt. Dort hätten sie am Dienstag ankommen müssen um den Konsulatstermin wahrzunehmen, allerdings haben die Argentinier die Unterlagen an die falsche Adresse geschickt, daher waren keine Unterlagen im Konsulat und der Termin im Konsulat ist am Mittwoch geplatzt. Nach langen Hin und Her mit dem Konsulat und Argentinen konnte ich die Sendung umleiten und mit höfflichem Flehen, bekam ich einen Termin am Donnerstag in Frankfurt, so dass ich doch noch letzten Freitag fliegen konnte.  Nun bin ich also 2 Tage in Buenos Aires.

Mein erster Eindruck: Sehr interessante Stadt. Am Samstag hat mich Christine, eine andere SGPlerin, gleich mal eingepackt und ich bin mit ihr und argentinischen Freunden zum Grillen gefahren. Das Wetter ist übrigens derzeit so um die sonnigen 25 Grad :-) . Nur um mal etwas Neid aufkommen zu lassen. Beim Grillen hab ich auch gleich alle argentinischen Klischees abbekommen. Musste Matte trinken, argentinischer Tee, schmeckt ganz OK und zum Essen gabs natürlich Fleisch. Richtig viel Fleisch. Was ganz nach meinem Geschmack war, allerdings nicht unbedingt alles. 


Heute gings ins berühmte Arbeiterviertel La Boca von Buenos Aires. Dieses Viertel ist berühmt für die vielen bunten Häuser. Abseits der Touristenstraßen ist La Boca aber auch sehr gefährlich. Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, zum La Boca Stadion zu gehen, indem die berühmten Boca Juniors beheimatet sind. Dessen berühmtester Spieler ist mit dem Namen "Die Hand Gottes" weltberühmt. Heut war sogar das berühmte Stadtderby von Boca gegen Riverblade allerdings im Stadion von Riverblade. Ich werde mir auf jeden Fall noch ein Spiel in diesem Stadion anschauen. 
Nach der Besichtigung von La Boca, sind Christine und ich in ein anderes Viertel durch die Straßenmärkte geschlendert. Diese Stadt ist so unterschiedlich und hat soviele Gesichter. Die Leute tanzen Tango auf der Straße, spielen argentinische Musik. Ein total buntes Treiben herrscht zwischen den Gassen, welches eine eigene Dynamik entwickelt. 
Soweit so gut. Ich hoffe auch mal was von euch zu hören und melde mich wieder. Morgen ist erst mal mein erster Arbeitstag, mal sehen was da so geboten wird. Ach ja ich freue mich wenn es der Eine oder Andere mal rüber schafft, Platz habe ich genug und ihr seit herzlich willkommen. Es lohnt sich auf jeden Fall. 

Gruß Chris


Sonntag, 7. September 2008

Erste Bilder online

Hallo,

ich habe mal die ersten Bilder online gestellt. Sie sind von meinen Urlaub in Thailand und von einem Tagestrip nach Monaco in Monte Carlo. 
Bald gehts los nach Buenos Aires :-)

Gruß

Chris